"Horsemanship" ist ein viel gebrauchtes Wort. Mir scheint allerdings, der wichtigste Part geht dabei gerne mal verloren.

 Irgendwie sind wir dahin gekommen, dass die Menschen meinen, wenn sie bloß bestimmte Übungen machen oder sich auf eine bestimmte Art und Weise bewegen, verhalten, bestimmtes Werkzeug benutzen oder ähnliches, dann wird ihr Pferd automatisch ihr Freund. 



"Was bedeutet zähmen?" fragte der kleine Prinz  "Es bedeutet: sich vertraut machen" antwortete der Fuchs (aus: Der kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry)


Horsemanship hat für mich zwei Seiten - es geht nicht nur darum, dem Pferd etwas beizubringen, sondern auch darum, ihm zuzuhören, es kennenzulernen und ihm zu helfen.  Ein ausdrucksstarkes, glückliches Pferd muss auch die Möglichkeit haben, sich selbst zu äußern und seine Persönlichkeit einzubringen.



Nicht nur fragen "was muss ich tun, damit mein Pferd dies oder jenes macht?"

sondern auch "was braucht mein Pferd um sich wohlzufühlen bei mir?"



Pferde sprechen anders als Menschen, und es reicht uns nicht, wenn wir lernen so zu sprechen, dass sie uns verstehen, wir wollen auch lernen zu verstehen, was sie sagen.


Es ist eine Frage von Übung und Erfahrung, herauszufinden, was ein Pferd uns sagen möchte. Hinhören, versuchen, zu verstehen, dann überprüfen ob wir richtig verstanden haben - immer wieder fragen Mensch und Pferd nach "ist es das, was Du mir sagen wolltest?"

Und über gegenseitiges Zuhören wird die Verbindung immer feiner, schließlich so fein, dass es sich anfühlt wie Gedankenübertragung. Und wenn mein Pferd weiß, dass ich es höre, ist es gern bereit, zu tun was ich ihm vorschlage, denn Pferde möchten gern mit uns zusammensein und sich in Harmonie mit uns fühlen.








Sobald diese Kommunikation entsteht, ist Schluss mit "horsemanship" und "pferdeflüstern". Dann haben sich zwei Wesen angefreundet und arbeiten gemeinsam auf ein Ziel hin. Jede Freundschaft zwischen Mensch und Pferd ist genauso individuell wie die Menschen und Pferde selbst.


Wir unterstützen Euch auf Eurem eigenen Weg und dienen manchmal als Übersetzer zwischen Pferd und Mensch. Anstatt ein festes Konzept zu unterrichten, wollen wir mit Euch gemeinsam erforschen und erproben, hinterfragen und neue Ideen entwickeln. Wir zeigen Euch nicht nur, welche Antworten wir selbst gefunden haben, sondern helfen Euch auch, Eure eigenen Antworten auf Eure eigenen Fragen zu finden.